Deutliche Beitragserhöhungen 2017

Niedrige Zinsen – höhere Beiträge

Die private Krankenversicherung (PKV) steht vor der Herausforderung, auch vor dem Hintergrund niedriger Zinsen eine verlässliche Sicherung der Gesundheitskosten ihrer Mitglieder gewährleisten zu müssen.

Wie jetzt der „Spiegel“ unter Berufung auf die „Stuttgarter Nachrichten“ und die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet, wird das zum Jahresbeginn 2017 nicht ohne wesentliche Erhöhung der Beiträge ablaufen können. Von durchschnittlichen Kostensteigerungen abgesehen, soll der Beitrag wesentlich stärker ansteigen, als bisher üblich.

„Was am Kapitalmarkt nicht zu erwirtschaften ist, muss durch eine Erhöhung der Vorsorge ausgeglichen werden“

gab Volker Leienbach vom Verband der privaten Krankenversicherung an. Er nannte die Erhöhung der Beiträge in der PKV zum nächsten Jahr „untypisch“.

Die Beitragssteigerungen betreffen dabei immer aller Versicherten in einem bestimmten Tarif. Individuelle medizinische Leistungen, die die Krankenversicherung erstatten muss, führen nicht zu einer individuellen Erhöhung der Beiträge.


Niedrigzinsen sind Schuld am höheren Anstieg

Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung erhöhen sich regelmäßig, analog zu demografischen Veränderungen in einer Tarifgruppe oder generell gestiegenen Ausgaben für die medizinische Versorgung der Kunden. In der Regel steigen sie allerdings nicht auffällig über die Steigerungsraten hinaus, die auch in der Sozialversicherung die Kosten und damit die Aufwendungen der Versicherungsunternehmen erhöhen.

Allerdings muss die private Krankenversicherung ihre Mittel teilweise auch am Finanzmarkt akquirieren – und das Volumen reicht bei auffällig niedrigen Zinsen nicht aus, um kostendeckend vergrößert werden zu können.

Für private Krankenversicherungsunternehmen schreibt der Gesetzgeber jedoch eine solche Kostendeckung vor, wenn ansonsten der gesetzlich festgelegte Schwankungsrahmen verlassen werden würde. Und das wäre im nächsten Jahr der Fall. Die Kosten werden über vorsorglich kalkulierte Finanzmittel gedeckt. Sie setzen sich aus einem Eigenanteil der Unternehmen der privaten Krankenversicherung zusammen und den Beiträgen der Kunden und die Anteile hängen voneinander ab. Wenn der Anteil der Unternehmen sinkt – wie aktuell – müssen die Vorsorgeleistungen des Versicherungsunternehmens durch erhöhte Beiträge gewährleistet werden.


Tarifwechsel prüfen

Nach Informationen des Verbandes der privaten Krankenversicherung, erfolgt die Mitteilung über die genauen Beitragserhöhungen an die Kunden etwa zu Anfang November.

Den Kunden entsteht daraus je nach Sachlage ein Sonderkündigungsrecht. Allerdings sind Wechsel des Versicherungsunternehmens in der privaten Krankenversicherung in der Regel mit einem Verzicht auf Leistungen verbunden oder im individuellen Fall auch mit Risikozuschlägen durch Vorerkrankungen, die ggf. beim Abschluss der bestehenden Versicherung noch nicht vorgelegen haben.

Es bleibt also zu prüfen, ob ein Tarifwechsel den Anstieg der Kosten durch die Beitragserhöhungen wettmachen könnte. Tarifwechsel ermöglichen, je nach individueller Voraussetzung, oft erhebliche Einsparungen. Es muss jedoch auf den Fortbestand der passenden Leistungen geachtet werden und auf eine Anpassung des Umfangs der medizinisch-therapeutischen Leistungen.

 

Veröffentlicht in PKV News & Infos

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